19. Mai 2021, 18 bis 21 Uhr

Techniken in der Brustchirurgie: Fehlbildungen und Korrekturen

Dr. Thomas Kuipers, Dr. Daniela Rezek, Dr. Andreas Wolter
– kostenfrei für GÄCD Mitglieder –

Dieses Webinar hat bereits stattgefunden.

Kurzbeschreibung

Drei ausgewiesene Brust-Spezialisten teilen bei diesem Webinar ihre Erfahrung und bieten einen sehr guten Überblick zum State of the Art der ästhetischen Brustchirurgie. Die Referenten stehen anschließend für Fragen und eine Diskussion zur Verfügung.

Daten & Infos

Techniken in der Brustchirurgie: Fehlbildungen und Korrekturen

Datum:
19. Mai 2021

Zeit:
18 bis 21 Uhr

Gebühren:
kostenfrei für GÄCD Mitglieder

Referenten:

Thomas Kuipers, Marienhospital Stuttgart, Böheimstraße 37, 70199 Stuttgart
Daniela Rezek, Ev. Krankenhaus Wesel, Schermbecker Landstraße 88, 46485 Wesel
Andreas Wolter, Sana Kliniken Düsseldorf, Gräuliner Straße 120, 40625 Düsseldorf

Bemerkung:

Die Veranstaltung ist bei der Ärztekammer Baden-Württemberg zur Anerkennung von Fortbildungspunkten gelistet. Eine Lernerfolgskontrolle erfolgt im Multiple-Choice Verfahren.

Anmeldungen erbeten bis 18. Mai 2021

 

Kontakt:
Geschäftsstelle GÄCD e.V. office@gacd.de

Programm

18 Uhr   
Begrüßung durch den Präsidenten der GÄCD Frank Muggenthaler und den  Vizepräsidenten der GÄCD Murat Dagdelen

18:05 – 18:50       
Daniela Rezek: “Korrektur von angeborenen und erworbenen Fehlbildungen der Brust mit Eigenfett”

18:50 – 19.35  
Andreas Wolter: “Die Double-Unit Superomedio-Central (DUS) gestielte Mammareduktionsplastik als Modifikation der Technik nach Hall-Findlay – Ergebnisse aus sieben Jahren Expertise“

19:35 – 20.20      
Thomas Kuipers: „Differenzierte Korrektur von Fehlbildungen der weiblichen Brust“

20:20 – 21.00       
Fragen/Antworten und Diskussion

21:00              
Ende des Webinars

Vortrag Dr. Daniela Rezek

Korrektur von angeborenen und erworbenen Fehlbildungen der Brust mit Eigenfett.

Die weibliche Brust ist nicht nur ein sekundäres Geschlechtsmerkmal, sondern auch ein sichtbares Weiblichkeitssymbol, das sehr stark den geltenden gesellschaftlichen Normen unterliegt.

 

Es gibt sowohl angeborene als auch erworbene Fehlbildungen, oder Deformitäten vor allem der weiblichen Brust, die nicht nur das ästhetische Empfinden, sondern auch die körperliche und seelische Gesundheit stark beeinträchtigen.

 

Zu den angeborenen Fehlbildungen zählen im Wesentlichen alle Formen der  Asymetrie, als Amazonensyndrom in ihrer Extremsten Form beschrieben, das Pohlandsyndrom und die tuberöse/tubuläre Brust.

 

Erworbene Fehlbildungen der Brust treten meist nach einer Operation oder auch Bestrahlung auf, seltener nach einem Trauma. Vor allem nach einer Brustkrebsbehandlung kommt es häufig nicht nur durch die Operation sondern auch durch die Radiatio zu Weichteildefekten, Asymetrien, narbigen Strikturen, Implantat oder Lappenkomplikationen. Ob das natürliche Altern des Gewebes und die damit verbundene Ptose auch als Fehlbildung bezeichnet werden kann, ist eine philosphische Frage und von dem gerade geltenden Schönheitsideal abhängig.

 

Fett ist ein Organ, das sich sowohl zum Volumenausgleich, als auch zur Verbesserung der Hautperfusion eignet, denn Fett verfügt neben füllenden auch über regenerative Eigenschaften

 

Bereits 20215 wurde eine interdisziplinäre S2K Leitlinie etabliert und durch zunehmende Stadardisierung konnten die Anfangs diese Methode kompromittierenden Komplikationen, wie Fettnekrosen, Verkalkungen und mangelnde Beurteilbarkeit der Brust in bildgebenden Verfahren, eliminiert werden.

 

Ziel dieses Vortrags ist es, Möglichkeiten der Korrektur einiger angeborener Fehlbildungen, vor allem aber von erworbenen Weichteildefekten, mit Eigenfett, aufzuzeigen.

 

Dr. Daniela Rezek
Zentrum für Brustgesundheit
Zertifiziertes Brus- und Brustkrebszentrum
Evangelisches Krankenhaus
Schermbecker Landstraße 88
46485 Wesel
daniela.rezek@evkwesel.de

Vortrag Dr. Andreas Wolter

Die Double-Unit Superomediozentral (DUS) gestielte Mammareduktionsplastik als Modifikation der Technik nach Hall-Findlay – Ergebnisse aus 7 Jahren Expertise und Modifikationen

 

Einleitung:

Die modifizierte Hall-Findlay-Technik stellt einen etablierten Standard zur Mammareduktion in unserer Klinik dar. Ziel der Studie war eine retrospektive Outcome-Analyse. Des Weiteren möchten wir Modifikationen dieser Technik in Bezug auf Gigantomastie und Weight loss vorstellen.

 

Patientinnen und Methode:

Im Zeitraum von 01/2011 – 12/2017 erfolgten in unserer Klinik bei 630 Patientinnen 831 Mammareduktionsplastiken. Die modifizierte Hall-Findlay-Technik mit Double-Unit Superomediozentraler (DUS) Mamillenstielung und T-Schnittführung wurde als Standard implementiert. Bei Patientinnen mit einem Mamillen-Jugulum-Abstand von >45 cm erfolgte eine freie Brustwarzentransplantation. Die Outcome-Parameter Komplikationsrate, Patientenzufriedenheit, Brustwarzensensibilität und Korrekturrate wurden retrospektiv überprüft.

 

Ergebnisse:

Das Resektionsgewicht lag im Mittel bei 434 g (15-4600 g) auf der rechten Seite und 425 g (23-4200 g) auf der linken Seite. Bei 37 Patientinnen erfolgten 55 Mammareduktionsplastiken mit mehr als 1000 g pro Brust. Das Durchschnittsalter betrug 46,2 (17-76) Jahre, der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) war 26,5 (19-47) kg/m2, der durchschnittliche Mamillen-Jugulum-Abstand war 28,6 (19-57) cm, die durchschnittliche OP-Dauer betrug einseitig 92 (24-318) Minuten, beidseitig 150 (87-288) Minuten. In 6 mammae erfolgte eine freie Brustwarzentransplantation. Majorkomplikationen ergaben sich in 1,8 % und Minorkomplikationen in 2,8 %. Korrekturoperationen erfolgten in 3 %. 92 % der Patientinnen waren “sehr zufrieden” bis “zufrieden” bei in 83 % “sehr gut” bis “gut” erhaltener Brustwarzensensibilität.

 

Fazit: Bei der modifizierten Hall-Findlay-Technik handelt es sich um eine gut etablierte, vielseitig einsetzbare Standardtechnik zur Mammareduktion, die reproduzierbare, formstabile Ergebnisse in hoher Qualität bei geringer Komplikationsrate und hoher Patientenzufriedenheit liefert. Modifikationen der Technik sind notwendig um den jeweiligen morphologischen Ausgangsbefund (Gigantomastie, Weight loss etc.) adäquat adressieren zu können.

Vortrag Dr. Thomas Kuipers

Differenzierte Korrektur von Fehlbildungen der weiblichen Brust

Fehlbildungen der weiblichen Brust sind mit Ausnahme frühkindlicher Verbrennungen oder Verletzungen der Brustknospe kongenital und treten in der Pubertät in verschiedenen Ausprägungsgraden in Erscheinung. Für die betroffenen jungen Patientinnen stellen sie  eine erhebliche Belastung des Selbstwertgefühls und der sozialen Entwicklung dar.

 

Vom Polandsyndrom über tuberöse Deformitäten, Hypoplasien, ektope und asymmetrische Areolenkomplexe, atypisch hohe Submammärfalten und frühe ptotische Formen zu Hypoplasien haben alle Korrekturen zwangsläufig eine deutliche ästhetische Komponente.

 

Um ein symmetrisches und harmonisches Erscheinungsbildes zu erreichen bedarf es differenzierter plastisch chirurgischer Maßnahmen, die über Standardeingriffe hinausgehen. Soweit möglich sollten neben dem aktuellen Habitus  auch die voraussichtliche körperliche Entwicklung nach Erreichen des Erwachsenenalters berücksichtigt werden.

 

Das Armamentarium der plastischen Chirurgie umfasst für die Problemlösung diverse Lappentechniken, Schnittführungen, Implantate und neuerdings auch das Lipofilling als wichtige ergänzende Maßnahme. Es werden die verschiedenen Formen der Fehlbildungen und Lösungswege aufgezeigt.

Weitere Webinare

Samstag | 05.06.2021 | 10.00–12.00 Uhr

Minimal-invasive ästhetische Medizin: State of the Art – D.A.L.M.

Datum folgt…

Alterung & Regeneration